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Donnerstag, 14. Dezember 2017

Tag 60: Oh mein G... was mache ich hier?

Als ich die 5 Nächte in El Calafate gebucht hab hielt ich das für nen gute Idee... Fazit, hier gibt es nichts außer sündhaft teuren Touren, zumindest so der Anschein. Naja, muss ich mich eben mal schlau machen ob es hier was im Billigsegment gibt.
Auf der Habenseite ist das Hostel, America del Sur. Zusammen mit Las Retamas in Ushuaia bisher die Höhepunkte in Sachen Service, Sauberkeit und funktionsfähige Einrichtung :-) Ok vielleicht kurz zum letzten Punkt. Man kann sich das als Deutscher glaube ich nicht so richtig vorstellen. Aber die meisten Straßen, Gebäude und somit auch Einrichtungsgegenstände haben ihre besten Tage lange hinter sich. Repariert wird notdürftig oder von Handwerkern die nur halbherzig zu werke gehen (Aussage einer Einheimischen). Vielleicht denken sie das ja auch von sich aber aus Sicht eines Deutschen ist das nicht der Fall. Aber, die meisten Sachen verrichten ihren Dienst und die Argentinier haben sich damit arrangiert. Für einen "korrekten" Deutschen kann sowas schon zur Herausforderung werden. Wenn das Wasser in der Dusche vom Abfluss wegläuft (bisher 50% der Duschen), zwischen drin mal kurz der Wasser weg ist oder an der Klotür kein Verschluss oder schon der 5. provisorische dran ist. Aber jeder der schon mal auf einem einfachen Campingplatz war und damit zu recht kommt hat hier keine Probleme und empfindet das als Teil des Charmes :-) Alle die das nicht können sollten besser nicht nach Südamerika fahren.

So, jetzt kurz zur heutigen Tour, die ging zum Upsala Gletscher (nein, nicht in Schweden). Aber scheinbar gab es in dieser Ecke einige Entdecker aus dem Norden Europas.
Mit dem Boot ging es 2,5h über den Lago Argentino gen Norden. Unterwegs kamen wir auch an Eisbergen vorbei.


Das ist aber auch der Grund, weshalb man da nicht mehr nahe heranfahren darf. Früher gab es sogar Kayak Touren zum Gletscher. In den letzten Jahren sind aber immer wieder sehr große Eisstücke abgebrochen. Deshalb sind wir dann von der Estancia Cristina aus mit einem Geländewagen über eine abenteuerliche Schotterpiste zu einem Aussichtspunkt gefahren. Der Gletscher erstreckt sich über mehr als 50 km. Früher hat hier die Armee Landungen auf Eis mit dem Flugzeug geübt für die Antarktis-Expeditionen.


Von dort aus ging es dann zu Fuß durch eine Schlucht zurück zur 14 km entfernten Estancia. Dabei konnten wir interessante Gesteinsformationen und auch ein paar Fossilien sehen. Das bleibt hier vom Meeresboden übrig, also nach 110 Millionen Jahren oder so...


Und hier die versteinerten Überreste von Tintenfischen...


Für mich das schönste Bild war aber ein Berg. Den haben wir gesehen nachdem wir die Schlucht hinter uns hatten und noch 6 km bis zum Anwesen hatten.


Toll, oder? Trotzdem stellt sich die Frage, ob einem das €280,- wert ist... Man wird hier das Gefühl nicht los, dass die Touris das Land sanieren sollen. Aber vielleicht fehlen mir auch einfach Vergleiche aus der Heimat...


3 Kommentare:

  1. Der Eisberg ist cool, sieht so...organisch...aus. Kennst Du den Film eXistenz? :)

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  2. Nö, sagt mir nix. Meinst du den von 2012, aus Neuseeland, der mit 5,2 gerated ist? Sollte ich mir den Anschauen?

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    1. 1999, David Cronenberg. Mit Jude Law.
      Nett bizarr :)
      Die bionischen Gamepods sahen irgendwie so aus wie Dein Eisberg...

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