Gestern Nachmittag habe ich den Bus zurück nach Buenos Aires genommen, gerade noch vor dem großen Wolkenbruch.
Nach kurzem hielt der Bus mitten in der Pampa an. Hä, was geht denn hier? Kurz darauf steht ein älterer Herr in brauner Uniform vor mir und fragt mich irgend etwas (zu diesem Zeitpunkt sind nur 5 Fahrgäste an Bord, 4 unten und ich oben). Ich vermute, dass er wissen will wohin ich möchte? Ich antworte "Buenos Aires"... Noch eine Frage, ich vermute er will wissen, woher ich bin. Ich antworte "Alemania". Er lächelt und scheint mit meinen Antworten zufrieden zu sein. Er wünscht mir eine gute Fahrt und verlässt den Bus, es geht weiter. Diese Nacht schlafe ich nicht ganz so gut wie auf der herfahrt.
Gegen 6 Uhr wache ich auf, der Bus steht schon wieder und irgend jemand läuft im Bus herum. Ich schaue und eine zierliche Frau im braunen Outfit schaut sich die Passagiere und das Handgepäck an, stellt aber keine Fragen. Nach 5min geht es weiter.
Keine Ahnung wie spät es ist, zwischen 8 und 9. Der Bus hält an einer Kontrollstelle und schon wieder steigen Beamte ein. Diesmal werden mehr Passagiere befragt und Pässe kontrolliert. Was ist denn hier los? Ich muss mal einen Einheimischen fragen was es mit den vielen Kontrollen auf sich hat.
In Buenos Aires fahren wir denn auf einem anderen Weg zur Station Retiro da die Autobahn völlig dicht ist. Dabei kommen wir an einer wilden Siedlung vorbei.
Als ich am Busbahnhof ankomme mache ich mich auf die Suche nach einem Taxi und mehr Informationen. Ich sehe eine Menge Taxis stehen und gehe dort hin. Allerdings scheinen die alle gerade Pause zu machen. An allen Ausgängen bilden sich schon Schlangen von Leuten die auf ein Taxi warten. Das scheint die Jungs kalt zu lassen. Als ich mit meinen beiden Rucksäcken und meiner Tasche bei den Taxifahrern vorbeilaufe fragt mich einer wohin ich will. Ich sage zum Flughafen Jorge Newbery. Er schaut kurz in die Runde und fragt wer fahren will. Schnell ist ein williger Fahrer gefunden und los geht es, vorbei an all den wartenden Leuten... Manchmal darf man auch Glück haben.
Zuerst unterhalten wir uns ein wenig über das Verkehrschaos in Buenos Aires. Als wir dann über eine Autobahnbrücke fahren kommen wir wieder an dem Viertel vorbei und er erzählt mir, dass es sich hierbei um Villa 31 (schaut bei Wikipedia) handelt.
Villa 31 ist ein Stadtteil in dem sich die Armen selbst Häuser bauen. Bereits bei der ersten Vorbeifahrt ist mir der wilde und auch unkonventionelle Baustiel aufgefallen. Auch Drogen sind hier groß. Aber die Stadt scheint zu versuchen die Siedlung ein wenig aufzuwerten. Auf dem nächsten Bild in der Mitte sind Arbeiter zu Gange die Gemeinschaftsflächen anlegen.
Dann kommen wir am Rio de la Plata vorbei und er erzählt mir, dass der Fluss nur 3m tief ist! Dann sind wir auch schon am Flughafen und ich mache mich auf die Suche nach dem Schalter.
Der anfänglich günstige Preis für mein Flugticket relativiert sich allerdings als ich erfahre, dass nur 15kg Gepäck inbegriffen sind. $540 später ist auch dieses Problem gelöst. Bei den Sicherheitskontrollen sind ihnen hier Flüssigkeiten völlig egal. Leider haben sie aber mein kleines Messer entdeckt, welches ich mal wieder am Schlüsselbund vergessen habe :-| Schon wieder eines weniger...
Nach 3,5h Flug landen wir dann gegen 19:20 in Ushuaia. Gestern noch 32 Grad im Schatten, jetzt nur noch 7 Grad und auf den Berghängen um die Stadt liegt noch Schnee!
Das sollte ein Bild vom Abendrot werden aber die Handykammera hat es vergeigt... Es kommen bestimmt noch bessere Bilder. Abgesehen davon wird es hier (54,48 Grad Süd) erst wieder gegen 22:00 dunkel, die letzten Tage (25,65 Grad Süd) war schon gegen 19:00 das Licht aus :-)
Na solangsam kommt mal Schwung und Abwechslung in die Sache ;-)
AntwortenLöschenWir bleiben auf Empfang!