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Samstag, 31. März 2018

Der lange Weg nach Torotoro

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Montag, 19.03.2018

Tobi hatte sich gestern auf dem Markt eine Bahn Stoff gekauft um seine Sitze neu beziehen zu lassen. Heute hat er dann die Sitze ausgebaut und zum Sattler gebracht. Der meinte, dass er sie bis Dienstag Abend fertig hat.

Als wir mittags wieder im Mercado Central mittagessen waren wollte uns eine Reisende Kuchen verkaufen. Sie heißt Beth, kommt aus Australien und braucht Geld für die Reise nach Torotoro. Ritterlich wie wir sind haben wir ihr angeboten sie mitzunehmen.

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Dienstag, 20.03.2018

Satz mit 'x', das wahr wohl nix. Tobi hat heute auf Anraten der Campingplatzbesitzerin beim Sattler vorbei geschaut. Außer den Stoffen zugeschnitten war noch nichts fertig. Er meinte auch, er sei sich nicht sicher, ob er sie Mittwoch fertig bekommt, da er zu Polizei müsse, weil man ihm sein Auto geklaut hat...

Tobi hat die Zeit genutzt und die Fahrerkabine komplett gereinigt. Wow, ist die jetzt sauber...

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Mittwoch, 20. 21.03.2018

Nachdem Tobi heute morgen schon wieder beim Sattler war hatte der dann alles daran gesetzt uns die Sitze heute noch fertig zu machen. Und tatsächlich kamen sie dann auch gegen Nachmittag an und Tobi hat sie montiert.


Somit kann es morgen nach Torotoro gehen, sind ja nur 184 km...

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Donnerstag, 21. 22.03.2018

Nach einigen Verzögerungen und einem letzten Mittagessen im Mercado Central ging es heute gegen 14:30 Uhr los in Richtung Torotoro mit Beth an Bord. Gleich am Rande der Stadt wurde aus der Straße dann ein Feldweg... Naja, das sollte doch zu schaffen sein bis heute Abend...

Wir waren echt froh über die grüne Landschaft, nach all den Wüsten der letzten Wochen. Weniger schön waren wie immer die vielen wilden Müllhalden...


Aber für bolivianische Verhältnisse scheint der Zustand der Strasse keine Seltenheit zu sein, hier verkehrt nicht nur ein Linienbus sondern auch etliche kleinere Shuttle-Busse.



Was erstaunlich ist, dass hier oben in den Bergen unheimlich viele Leute leben in teils sehr, sehr einfachen Verhältnissen. Keine Ahnung wann die letzten Leute bei uns so gelebt haben, in Strohhütten? Die meisten schauen auch sehr verwundert wenn sie uns sehen. Doch wenn wir ihnen freundlich zuwinken dann winken die meisten zurück.

Die Straße wird immer schlechter und so langsam wird uns klar, dass wir es heute nicht mehr bis Torotoro schaffen. Also übernachten wir wie so oft in der Mitte von nirgendwo. Ok, es ist nicht nirgendwo sondern im Flussbett gleich neben Poroma.

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Freitag, 22. 23.03.2018

Nur noch 120km bis Torotoro, heute schaffen wir es, nicht...
Unglaublich, es lief so gut! Bis ca. 40km vor Torotoro, dann war die Straße durch mehrere Erdrutsche blockiert. Umkehren oder räumen? Das war hier die Frage. Nachdem wir uns das angeschaut hatten haben wir uns voller Optimismus fürs Räumen entschieden. Nachdem wir den ersten beseitigt hatten waren wir guter Dinge und haben erst mal Mittag gemacht.






Dann kamen zwei Einheimische vorbei, die scheinbar auf einer Wanderung waren. Es stellte sich aber heraus, dass es Lehrer sind die zu Fuß in den nächsten Ort laufen um von dort mit dem Bus nach Sucre zu fahren.

Schweren Herzens haben wir dann eingesehen, dass wir die 120km zurück nach Sucre müssen!

Unterwegs haben wir dann noch die beiden Lehrer die 5km bis in den nächsten Ort mitgenommen. Zu dritt im Ländi ist schon nicht optimal aber zu fünft war echt eine Herausforderung :D

In Poroma wollten wir dann weiter Richtung Cochabamba um nicht ganz nach Sucre zurück zu müssen. Aber auch diese Option hatte uns der Regen genommen. Übernachtet haben wir dann irgendwo ein paar Kilometer nach Poroma neben der Straße.

Nicht nur das, auch das Essen vom Mercado Central hat sich zurückgemeldet!!! Ich habe Verdauungsprobleme sooooo satt!!!

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Freitag, 22.03.2018 Samstag, 24.03.2018

Heute standen circa 460km auf dem Programm, denn so lange ist der Umweg, den wir nun zu fahren hatten.

Nach 2h hatten wir die 40km bis Sucre geschafft. Danach ging es auf Asphalt bis Tarata. Danach wurde aus Asphalt eine Pflasterstrasse. Allerdings sind das keine glatten Pflastersteine sondern ganz normale Steine, das holpert schon ganz schön.

Und dann kam die Baustelle! Sie bauen gerade die ganze Strasse neu und inzwischen wurde es auch dunkel... Ein weiteres Mal wurde uns klar, dass wir es heute nicht mehr schaffen und auch nicht wollen. Also haben wir in einem kleinen Nest, La Viña, angehalten um etwas zu essen und dort auch zu übernachten.

Das Restaurant war schon eine besondere Erfahrung, wenn dir das Essen mit den Fingern auf den Teller gehäuft wird, hier alles ganz normal.

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Samstag, 23.03.2018 Sonntag, 25.03.2018

Heute schaffen wir es, nur noch 36km. Für die Einheimischen waren wir die Attraktion in ihrem kleinen Ort. Scheinbar halten Touristen hier nur kurz um etwas zu essen. Ein Wohnmobil hat hier scheinbar noch niemand gesehen.

Da es die ganze Nacht ziemlich heftig geregnet hatte, hatten wir schon einige Bedenken ob wir es schaffen.

An der ersten Wasserdurchfahrt bot sich uns dann folgendes Bild:


Die Taxis und Shuttle-Busse sind hier echt schmerzfrei, mit etwas Schwung und Gottvertrauen wird das schon. Oder eben auch nicht. Das war das erste Fahrzeug welches wir aus dem Fluss gezogen haben. Gleich im Anschluss fuhr hinter uns noch ein Taxi in den Fluss und blieb erwartungsgemäß auch stecken... Also schieben helfen...

Kurz darauf bot sich eine etwas größere Herausforderung, ein LKW war in einer Kurve im Schlamm stecken geblieben.


Aber auch dem konnten wir helfen :D

Am frühen Nachmittag waren wir dann endlich in Torotoro.

3 Kommentare:

  1. Abenteuer: A-ben-teu-er Abfolge von Sequenzen zur Erreichung eines Ziels (siehe Quest) oder auch nur so, besondere Kennzeichen: Langsames Vorankommen, Landschaften voller Hindernisse, Magenpropleme und gelegentliches Auftauchen einer weiblichen (Neben?-)figur, die auf ungeklärte Weise wieder aus der Handlung verschwindet (und das ohne eine neue ->Quest einzuläuten)

    Im Ernst: Erst dachte ich ja, wenn euer größtes Problem neue Sitzbezüge sind, dann geht`s ja wieder besser. Dann jab ich euere Distanzen mal in km/h umgerechnet und frage mich ob ihr vielleicht auch das Getriebe falsch rum eingebaut habt :)

    Genug gelästert: Wünsche euch bessere aber nicht langweiligere Pfade!

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    1. Tja, die gemeinsamen Pfade sind vorbei... Ich muss meine Kamera reparieren lassen was ein paar Tage dauern kann wegen Ostern und Tobi ist die Decke auf den Kopf gefallen... Ergo bin ich wieder alleine unterwegs. Jetzt erstmal Sprachkurs in Cochabamba und dann sehen wie die Reise weiter geht :) Mehr dazu im nächsten Eintrag...

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    2. Oh, das kommt jetzt überraschend, schade :(
      Eure Ländi Abenteuer klangen trotz allem Lustig!

      Godspeed


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