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Donnerstag, 28. Juni 2018

Medellin oder auf Pablos Spuren

Nachdem es in Cartagena nicht sooo viel zu sehen gab ging meine Reise weiter nach Medellin. Ein Name den man sofort mit Drogen und dem Drogenbaron der 80er und 90er Jahre, Pablo Escobar, in Verbindung bringt.

Noch immer wird Pablo von vielen, vor allem Ärmeren, Bewohnern Medellins verehrt, weil er mit seinem Geld Stadtteile, Krankenhäuser und Schulen für die Armen gebaut hat. Nicht vergessen darf man dabei, dass das nicht aus Selbstlosigkeit passiert ist sondern früher oder später fast immer mit "Gefallen" verbunden war.

Der neue Bürgermeister Medellins ist von Pablos Erbe nicht begeistert und ist gerade dabei alle Gebäude, die an Pablo erinnern, abreisen zu lassen.

Hier das Wohnhaus, in dem Pablo samt seiner Leibwächter wohnte. Es wird gerade für die Sprengung im Januar vorbereitet. Deshalb konnten wir das Gebäude auch nicht besichtigen.
Im Keller gab es Gefängniszellen und dort wurden auch unzählige Gegner Pablos hingerichtet, oft auch durch ihn selbst.
Erwähnenswert ist auch, dass diese Touren meist durch ehemalige "Verbrecher" durchgeführt werden, Drogenhändler, Killer, etc. Unser Guide hieß Wilson und hatte für Pablo Drogen in den USA vertrieben. Inzwischen wurde er deportiert und lebt seit 8 Jahren wieder in Kolumbien.


Nach dem Wohnhaus ging es aus der Stadt heraus zu Pablos Gefängnis, La Catedral. Pablo war so mächtig, dass ihn die Regierung sein eigenes Gefängnis bauen lies um eine 5 Jahres Strafe zu verbüßen. Selbst die Wachen waren meist Leibwächter von Pablo!

Das Gelände gehört inzwischen einem Priester der dort ein Altenheim betreibt.


Selbst einen Landeplatz für einen Hubschrauber gab es dort oben. Unten im Nebel liegt Medellin und Pablo hatte ein Fernrohr um zu schauen, was in der Stadt vor sich geht.


Hier ein Wachturm des Gefängnisses. An dieser Stelle stand das Stück Mauer, gebaut ohne Beton, durch welches Pablo die Flucht gelang...


Hier in diesem Haus hatte er sich nach seiner Flucht versteckt. Als er dann Aufflog versuchte er über das Dach des Hauses auf der Rückseite zu fliehen.


Auf dem Dach dieses Hauses wurde er dann von der Polizei gestellt und verlor sein Leben.


Da der Besitzer auf das Thema nicht gut zu sprechen ist wurde für die Serie "Narcos" das Haus nebenan für die Aufnahmen benutzt...


Im Anschluss ging es dann auf den Friedhof um Pablos Grab zu besuchen. Dort trafen wir dann auch eine andere Tour-Gruppe deren Guide war niemand anderes als Jhon Jairo Velásquez, genannt Popeye, war. Popeye war Pablos oberster Sicario, Auftragskiller!

Nach 23 Jahren im Gefängnis führt er nun Touristen durch Medellin, verkauft sein Buch, T-Shirts und Aufkleber.



Im Anschluss an die Pablo Tour ging es weiter ins Viertel Comuna 13. In den Jahren 2000-2002 lag die Mordrate in diesem Viertel bei 20 Morden pro Tag!!! Die Comuna 13 war eine Hochburg der Terrorgruppe FARC.
Heute ist das Viertel "befriedet" und es geht steil nach oben, vor allem durch den Tourismus.

Markenzeichen der Viertels ist die größte Outdoor Rolltreppe der Welt. Ok, es ist nicht eine, es sind viele Rolltreppen.


Und die Graffitis des Viertels, wie so oft in Krisenvierteln in Südamerika.



Aber die Aussicht einiger Wohnungen hier ist der Hammer :) Allerdings ist es so, je weiter oben im Viertel man Wohnt, desto Ärmer ist man in der Regel. In den Reichenvierteln der Stadt ist es genau anders herum.




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