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Freitag, 16. Februar 2018

Hurra, wir leben noch :)

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Samstag, 10.02.2018

Nach einer unruhigen Nacht auf dem Campingplatz ging es mir am Samstag nicht gut. Mir war schwindelig und mein Magen war auch ein wenig flau... Keine Ahnung was los war. Kurz spielte ich mit dem Gedanken ins Krankenhaus zu gehen entschied mich dann aber dagegen, nachdem es nicht schlimmer wurde.
Wir gingen noch einkaufen und verließen Copiapó kurz entschlossen in Richtung Paso San Francisco. Auf dem Weg dorthin legten wir noch einen Zwischenstopp auf ca. 2800m ein um uns zu akklimatisieren.


Allerdings campten wir mal wieder im Garten eines Einheimischen...
Gegen Abend ging es mir dann bereits wieder besser.

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Sonntag, 11.02.2018

Auf dem Weg zum Paso San Francisco kamen wir an der Laguna Verde vorbei. Ja, Lagunas, die gibt es hier alle paar Kilometer und jeder behauptet, dass die nächste die Tollste ist... Nichts gegen die Laguna Brava, wenn ihr mich fragt.


Am Paso San Francisco standen wir erst mal vor verschlossenen Toren, die Zöllner machten Siesta... Also haben wir die Stühle ausgepackt und erst mal Mittag gemacht.
Danach haben wir erfahren, dass wir die von uns gewünschte Strecke nicht fahren dürfen da sie zwar in Argentinen liegt, aber vor dem Zoll. Da wir jetzt aber eingereist waren dürften wir nicht mehr zurück! Das Problem ist, dass hier die Grenzhäuschen oft bis zu 200km von einander entfernt sind. Seit einigen Jahren legen Argentinien und Chile ihre Grenzkontrollen zusammen aber eben noch nicht überall. Also mussten wir unseren Plan umwerfen und suchten uns einen Platz zum übernachten. Der Platz stellte sich allerdings als Flop heraus und wir hatten einige Mühe dort wieder weg zu kommen. Bei diesem Manöver öffneten sich auch noch die Türen hinten und ein Teil unseres Gepäcks landete im Bach...


Eine knappe Stunde später hatten wir dann einen tollen Platz, abseits der Straße, gefunden.


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Montag, 12.02.2018

Der Plan für Montag war von Fiambala nach Las Papas zu fahren. Zuvor haben wir jedoch noch einen Stopp in der lokalen Therme eingelegt, eine Wohltat :)
Laut einem Bericht in iOverlander soll die Straße nach Las Papas 2017 ziemlich schlecht gewesen sein. Wir erkundigten uns noch bei den Carabineros und die meinten alles kein Problem, wir sollen einfach vorsichtig sein... Kurz nach Palo Blanco fehlten dann tatsächlich kurze Stücke der Straße aber nichts schlimmes.


Dann bogen wir auf die Straße nach Las Papas ab und die war kurz darauf einfach weg...


Und wenn wir sie fanden, dann war der Zustand nicht immer der Beste... Wird er vermutlich auch in den nächsten Jahren nicht mehr sein.


Dann trafen wir ein paar Einheimische auf Pferden und fragten ob wir es bis Las Papas schaffen könnten? Sie meinten, dass es ginge wir aber an diesem Tag nicht mehr ankommen würden. Also suchten wir uns einen ruhigen Platz zum Campen. Da für diesen Tag Würstchen auf dem Programm standen und wir den Kocher nicht einsauen wollten entschlossen wir uns zu grillen. Doch woher das Holz nehmen, soviel gab es dort nicht. Und dann ging Tobi los, Holz holen :D


Was soll ich sagen? Wir hatten an dem Tag ein richtig großes Feuer :D Merke, immer ne kleine Kettensäge im Gepäck haben.

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Dienstag, 13.02.2018

Morgens beim Frühstück überraschten uns ein paar Hasen? in der Felswand. Auf jeden Fall sahen die kleinen Pelztiere wie Hasen aus, hatten aber lange Schwänze und sprangen munter von Fels zu Fels.



Danach machten wir uns frohen Mutes wieder auf den Weg nach Las Papas, da wir ein Stück Strasse in gutem Zustand gefunden hatten. Alles ne Frage von höchstens zwei Stunden bei dem Tempo...



Gut, braucht man eben eine Straße zu... Teils fuhren wir mehrere hundert Meter entweder direkt durch den Fluss oder über grobes Geröll. Der Ländi musste auch ein paar harte Schläge einstecken... Das Ding ist ein Panzer!

Nach etwas mehr als 3h hatten wir dann die letzten 15km nach Las Papas geschafft!


Die Straße aus Las Papas hinaus war nicht weniger abenteuerlich und sehr schmal. Sie schlängelte sich den Berg hinauf und war stellenweise stark ausgewaschen und nicht breiter als der Ländi. Plötzlich wich die Bergstraße einer Sandpiste! Die Schilder mit "Nur mit 4x4 befahrbar" kamen erst sehr spät...



Nachdem wir eine kleine Ewigkeit durch den Sand gefahren waren erreichten wir die Piedras Pomez. Das sind echt wilde, vom Wind geformte Steinformationen. Das ganze Ausmaß lässt sich leider nur schlecht im Bild festhalten.


Der Tag zog sich und zog sich und wir hatten nur wenig Strecke gemacht. Außerdem setzten uns die Pistenverhältnisse sehr zu. Die letzten 100km über Wellblech machten die Sache nicht besser. Am frühen Abend kamen wir dann in Antofagasto de la Sierra an, einem kleinen Nest in der Mitte von Nirgendwo.

Endlich hab ich auch mal ein Bild der lokalen Architektur und Bauweise gemacht. Die meisten Häuser im Nordwesten von Argentinien und im Norden von Chile sind aus Lehm gebaut. Die Leute graben im Garten oder fahren in die Berge, holen sich Lehm und vermischen ihn mit Stroh, et voila, fertig sind die Lehmziegel.


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Mittwoch, 14.02.2018

Am Mittwoch ging es dann weiter von Antofagasto de la Sierra in Richtung Chile. Direkt außerhalb von Antofagasto war wieder ein Schrain für Difunta Correa, bildet euch selbst eine Meinung :)


Weiter ging die Reise, vorbei am Lago Salar del Hombre Muerto. Im Gegensatz zu den vorherigen beiden Tagen waren die Pisten an diesem Tag geradezu eine Wohltat!


Da wir nicht wieder ewig lange fahren wollten, entschlossen wir uns an der Laguna Seca zu übernachten. Keine Ahnung was das einmal war? Dabei handelte es sich scheinbar um eine Bahnstation. Allerdings gab es vier identische, einfache Häuser und ein besseres Haus. Allerdings waren die Häuser schon vor langem ausgeschlachtet worden. Außerdem hatten sich schon einige Leute, äh, "künstlerisch" betätigt und auch ihren Unrat und sonstige "Hinterlassenschaften" hinterlassen.



Da es gegen später sehr windig wurde zogen wir uns in ein Haus zurück um zu kochen. Dann kam der Regen und die Sache wurde ziemlich zugig und ungemütlich. In solchen Momenten fragt man sich dann schon, weshalb man unterwegs ist oder wünscht sich ein Wohnmobil... Auf jeden Fall haben wir uns gegen 20:00 Uhr in unsere Schlafsäcke gepackt und das war der Tag.

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Donnerstag, 15.02.2018

Am Donnerstag morgen haben wir dann ein komisches Geräusch gehört, wie von einer motorisierten Lohre oder so. Wir waren aber noch im Halbschlaf und dann war das Geräusch auch schon wieder weg. Als wir uns dann nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg machen wollten war das Glück mit uns und es kam erneute eines dieser Gefährte vorbei. Anscheinen wird es von einer Minengesellschaft genutzt um Wartungstrupps in die Wüste zu chauffieren.


Danach ging es weiter zum Paso Sico in Richtung San Pedro de Atacama. Manchmal ist es schon erstaunlich wie genau die Straßenbauer arbeiten :D




Dann waren wir mitten drin, in der Atacama, der trockensten Wüste der Erde und der Himmel war voller Regenwolken... Also irgendwas läuft hier dieses Jahr schief mit der Statistik... Also es waren nicht nur die Wolken da, es hat auch geregnet.

Und San Pedro de Atacama? Wie soll ich es beschreiben? Eine charmante Touristenfalle? Hier gibt es Touris wie Sand am Meer. Allerdings merkt man das nur an den Touristen selbst. Der Teerbelag der Straße hört an der Stadtgrenze auf und weicht "Dreckpisten" (in der Stadt!). Die Häuser machen einen sehr alten Eindruck und sind sehr klein. Allerdings nur von außen. Innen sind sie oft sehr gut hergerichtet und voll von Reiseveranstaltern, Läden und Restaurants.

Wie erwartet treffen wir hier auch Martin, einen Schweizer, der seit mehr als 5 Jahren mit seinem VW T3 durch die Welt reist. Wenn ihr also an tollen Bildern und Berichten aus aller Welt interessiert seid, dann geht auf www.viaje.ch

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Freitag, 16.02.2018

Freitag :) im wahrsten Sinne des Wortes, heute machen wir quasi nix... Naja, stimmt nicht ganz. Tobi ist auf der Suche nach Ersatzteilen für den Ländi und ich schreibe den Blog. Außerdem habe ich mich entschieden den Autokauf vorerst auf Eis zu legen. Da kümmere ich mich drum wenn ich mal zum Campingplatz zurück komme und vergebens den Ländi suche ;)

Außerdem haben wir entschieden, dass wir hier erst mal ne Pause einlegen. Zum einen wegen der notwendigen Reparaturen, zum anderen weil wir ein wenig Tempo rausnehmen wollen. Außerdem hat uns Martin so viele Tipps für Bolivien und Peru gegeben, die müssen wir erst mal verdauen und uns überlegen was wir daraus machen wollen.

7 Kommentare:

  1. Wow, Deine Reise hat sich echt in eine klasse Richtung entwickelt. Da hast Du doch noch Deine Abenteuerfahrt im Ländi bekommen :)
    Das freut uns übrigens alle für Dich!

    Gönnt ihr euch eigentlich so alle paar Tage (Wochen?) mal ein Hotelzimmer oder so was? So als Luxus-Dröhnung ;-)

    Und über die Geschichte, dass ihr jetzt wieder nur zu zweit seid, reden wir noch!

    Bis bald!

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  2. Wie gesagt, wir haben festgestellt, dass wir eigentlich viel zu lange fahren und zu wenig pausen machen. Ich kann dir sagen, nach einer Woche in der Pampa, so eine heiße Dusche und ein Klo zum sitzen, der Hammer :D
    Luxus gibt es bei uns keinen, ich muss mal schauen ob ich hier in San Pedro ne Massage bekomme...
    Bolivien und Peru versprechen noch härter zu werden, mal sehen. Vielleicht schaffen wir es ja ein wenig Tempo raus zu nehmen. Jetzt sitzen wir erst mal hier und warten auf Ersatzteile für den Ländi. Die Lager der hinteren Dämpfer sind ausgeschlagen und Tobi will noch die Kupplung wechseln. Gestern waren die hinteren Bremsbeläge dran...

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    1. "Luxus gibt es bei uns keinen, ich muss mal schauen ob ich hier in San Pedro ne Massage bekomme..."
      Sag den Satz nochmal ganz langsam und halblaut auf ;-)

      Und der Statistiker in mir fragt sich langsam, ab wann ihr formal eigentlich mit einem neuen Ländi durch die Gegend fahrt, was da so alles getauscht wird :)
      Godspeed
      Fritz

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    2. Kennst du den schon?
      Toyota will die Dichtigkeit des neuen Landcruiser testen. Also setzen sie eine Katze in die Kabine und machen die Tür zu. Als sie am nächsten Tag nachschauen ist die Katze erstickt... Land Rover hört von dem Test und denkt sich, das machen wir auch. Also setzen auch sie ne Katze in einen Defender. Als sie am nächsten Tag nach der Katze schauen ist sie nicht mehr im Auto...
      Was soll ich sagen? Das ist kein Witz, die Verarbeitungsqualität ist tatsächlich so.
      o_O

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    3. Also solange wir nicht nachschauen wissen wir nicht ob es ein Toyota oder ein Landrover ist?? o_O
      ;->>

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  3. :D
    Also da ich jeden Tag nachschaue und noch keine Katze gesehen habe bin ich mir sicher, dass es ein Land Rover ist ;)

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